I love a sunburnt country, a land of sweeping plains, of ragged mountain ranges, of drought and flooding rains, I love her far horizons, I love her jewel sea, her beauty and terror – the wide brown land for me.
Diese Zeilen, die Dorothea Mac Kellar 1904 als 19 Jährige im nasskalten England aus Heimweh verfasste, ist wohl die schönste Liebeserklärung an den fünften
Kontinent.
Bis heute lernen alle australischen Grundschüler dieses Gedicht: My Country auswendig.
Mit dem Wohnmobil von Sydney über Brisbane bis Agnes Water Town of 1770
Heute haben wir unseren Camper in Sydney abgeholt. Es ist ein VW Crafter mit 6,5 Meter Länge und ganz wichtig mit zwei Klimaanlagen. Schnell ist die Übernahme erledigt und so fahren wir am ersten Tag nur die 120 Kilometer über den Great Western Highway bis Katoomba dem touristischen Herz der Blue Mountens. Hier gibt es auch einen neuen Aldi Food Markt bei dem wir unsere Grundausstattung für den weiten Weg durch Australien einkaufen.
Die Blue Mountens
Schon im Hinterland von Sydney wartet eine magische Urlandschaft auf uns: Die Blue Mauntens, Wasserfälle und schroffe Schluchten ein beeindruckendes Naturschauspiel und seit 2001 UNESCO-Weltkulturerbe.
Über den 8 Kilometer langen Cliff Drive gelangt man zum Echo Point mit Infozentrum und Panoramablick auf das Jamison Valley und die Three Sisters. Bei diesen 300 Meter hohen Felsdomen handelt es sich der Sage nach um die Schwestern Meenhi, Weemala und Gunnedoo. Um sie von ihren Liebhabern fernzuhalten, verwandelte ihr Vater sie in Sandsteinsäulen. Wir staunen über Landschaft, Farben und die gute Luft. Der Himmel hat einfach kein Ende, das Atmen macht Spaß und in den Bäumen lärmen weiße Kakadus.
Das 600 bis 1000 Meter hohe Plateau der blauen Berge wird von zwei großen Tälern mit uraltem Regenwald zerschnitten. Seinen Namen erhielten diese Berge vom Öl der hier wachsenden Eukalyptusbäume. Wenn dieses Öl in der Hitze des Sommers verdampft, bildet sich feiner Nebel der als blauer Schimmer über den Bergen liegt.
Von den Blue Mountens über Brisbane bis Anes Water Town of 1770
Die einsamen Wunder
Immer wieder halten wir an. So traumhafte Orte wie Saratoga darf man nicht rechts liegenlassen. Oder diese einsamen Strände, von denen es so viele gibt, dass man sich nach fantasievollen Namen wie Sapphire Beach oder Nine Mile Beach fragt, was so viel Naturschönheit eigentlich mit den Menschen macht. Und warum man selbst in einer Großstadt lebt, die sich im Winter manchmal auf 0 Grad mit Schneeregen abkühlt.
Independent Tipp: Tourist-Routen
Der Pacific Highway führt manchmal ein Stück durchs Inland und wenn man Zeit hat sollte man den Hinweisen Tourist-Route folgen. Denn dann sieht man Wälder-Grün, Blumen-Bunt, Himmel-Blau und manchmal direkt am Straßenrand Kängurus. In Deutschland ist übrigens gerade Winter.
Die besten Austern der Welt
Irgendwann haben wir Hunger. Und deshalb fahren wir nach Port Macquarie denn für den kleinen Hunger zwischendurch empfehlen sich die
überall an der Küste verstreuten Austernfarmen.
Allerdings sollte man folgendes beachten: Nach dem Genuss dieser frisch aus dem Wasser gezogenen Schalen-Delikatessen, mit einem Spritzer Zitrone geschlürft, direkt beim Fischer sitzend, sind alle anderen Austern nur noch ein schlechter Witz - selbst die in den Nobelrestaurants dieser Welt.
Brisbane
Tropisch relaxter Lebensstil und 300 Sonnentage: Brissie, wie Brisbane liebevoll genannt wird, ist die drittgrößte Stadt Australiens und Hauptstadt von Queensland. Diese Stadt verspricht summer in the city – das ganze Jahr hindurch.
Independent Tipp: Bootsfahrt statt Bus
Durch die Metropole schlängelt sich der Brisbane River. Der Fluss sorgt nicht nur für Überschwemmungen, sondern auch für eine tolle Infrastruktur, mit der man jeden Stau vermeiden kann. Zwischen der University of Queensland & Northshore Hamilton fahren die City Cats 24 Haltestellen an. Kostenlos aber langsamer sind die roten City Hopper sie verkehren alle 30 Minuten zwischen North Quay und Sydney Street.
Agnes Water und Town of 1770
Wie können wir es erklären, warum wir mehrere Tage hier verbracht haben. In Agnes Water werden um spätestens 20:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt aber natürlich gibt es keine.
Hier in Agnes Water bzw. Town of 1770, wo bis in die späten 1980 nur eine Gravelroute hinführte fühlen wir uns unter Kängurus die hier in den Vorgärten wohnen und von den es mehr als Einwohner gibt wohl.
Aber auch unser Campingplatz, die einsamen Strände und unser morgendliches Schwimmen im lauwarmen Wasser des Pazifik lässt uns 5 Tage hier verweilen.
Agnes Water und Town of 1770, entweder man findet es langweilig oder man möchte gar nicht mehr weg, aber leider ruft unser Wohnmobil: Ich will weiter und so verlassen wir nach fünf herrlichen Tagen dieses kleine Paradies in Richtung Süden.
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Beate (Montag, 12 Dezember 2016 18:37)
Ich erinnere mich an unsere eigene Tour vor über 30 Jahren (auch per Camper von Sydney in die Blue Mountains und längs der Küste in den Norden), als wäre es gestern gewesen. Danke für die wunderschönen Fotos; genau so habe ich diese großartige Landschaft in Erinnerung!
Genießt Eure Tour und die australische Wärme – wo immer Ihr jetzt auch seid!
LG Beate