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Indien Mumbai: Dharavi, ein großes Stück von Mumbais Realität 

Schon im Landeanflug auf den Flughafen von Mumbai erkennen wir zuerst Dharavi den größten Slum Asiens. Mit seinen tausenden von Hütten-dächern sieht der Slum im Landeanflug wie der Panzer einer Riesenschildkröte aus. Auch auf der Fahrt vom Flughafen ins Zentrum können wir dieses riesige Slumgebiet nicht übersehen denn er liegt im Herzen der Stadt. Auf über zwei Quadratkilometern reiht sich ein Häuschen aus Stein, Blech, Plastik, Pappe und Holz lückenlos aneinander.

Dharavi

Unser Taxifahrer Ananad Katris warnt uns, geht nicht ohne Führer nach Dharavi, ihr werdet euch verlaufen. Aber wir wollen nicht an einer der geführten Slumtouren teilnehmen, unbedingt wollen wir alleine in diesen Dschungel und so tauchen wir ein, in das Gewirr der Gassen.

Es riecht wie überall in Mumbai, dieser Megastadt von 20 Millionen Menschen nach verbrauchter Luft. Zuerst bemerken wir das, dass permanente Gehupe aufhört, im Vergleich zu draußen ist es hier viel leiser. Autos haben in den engen Gassen keinen Platz und so bewegen wir uns zu Fuß durch eine Welt die für uns fremd ist.  

Wenn man den Slum nicht besucht verpasst man ein Stück der Realität Mumbais. In Dharavi wohnen mehr als eine Million Menschen und in den Slums der Stadt leben ca. 60 % der Einwohner dieser faszinierenden Stadt. Fast der gesamte Müll der Metropole wird in Dharavi recycelt, ca. 4000 Tonnen lädt die Industrie hier jeden Tag ab, auch internationale Unternehmen beteiligen sich daran.

In Dharavi sind alle beschäftigt, was wir sehen passt nicht zu den Vorstellungen die wir uns gemacht haben. In diesem Teil Mumbais werden jährlich etwa 700 Millionen Euro umgesetzt. Arbeiter verdienen teilweise bis zu 100 Euro im Monat und liegen damit über dem indischen Durchschnittseinkommen.  

Je länger wir in Dharavi sind umso verrückter erscheint uns alles, es laufen uns keine bettelnden Kinder hinterher wie sonst in Indien und die Menschen sind freundlich. Kaum habe ich das gedacht, fühle ich mich, nun ja, halt wie ein Tourist. Dreck und Elend gibt es, aber wir beobachten normales Leben. In Dharavi müssen sich zwar rund 1200 Menschen eine Toilette teilen, doch ansonsten gibt es hier alles, Märkte, Restaurants, Banken, Geschäfte und sogar Krankenstationen.  

Wir sind wieder in Mumbai, Quatsch Dharavi ist doch auch Mumbai, aber halt anders. Alles ist plötzlich wieder laut und grell und das permanente Gehupe ist wieder da.  

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Kommentare: 1
  • #1

    Fritz Lingott (Sonntag, 17 Januar 2016 09:58)

    Wir sind schon oft in Mumbai gewesen aber nach Dharavi haben wir uns nie getraut. Im Februar fliegen wir wieder nach Indien Dharavi ist auf unserer Liste, danke für den Tipp-
    Fritz Lingott

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